Farben sind viel mehr als bloße Gestaltungselemente. Sie transportieren Emotionen, schaffen Orientierung und beeinflussen maßgeblich, wie deine Website auf Besucher wirkt. Gerade für Solo-Unternehmerinnen, Coaches und kreative Dienstleister lohnt es sich, die Farbwahl nicht dem Zufall zu überlassen.
In diesem Artikel bekommst du einen kompakten Überblick darüber, worauf es bei der Farbwahl ankommt – inklusive Tipps zur Anzahl der Farben, zur Farbverteilung und zur Wirkung. So kannst du fundierte Entscheidungen treffen, ohne dich durch endlose Farbpaletten oder Theoriebücher wühlen zu müssen.
Die psychologische Wirkung von Farben
Farben sprechen das Unterbewusstsein an – oft, bevor wir überhaupt bewusst etwas wahrnehmen. Deshalb ist es so wichtig, dass deine Websitefarben zur gewünschten Stimmung und deinem Angebot passen.
Einige Beispiele:
- Blau wirkt vertrauenswürdig, ruhig und professionell. Ideal für beratende Berufe.
- Grün vermittelt Natürlichkeit, Gesundheit und Ausgeglichenheit.
- Rot steht für Energie, Leidenschaft oder Dringlichkeit – sollte aber wohldosiert eingesetzt werden.
- Lila kann kreativ, spirituell oder luxuriös wirken.
- Gelb und Orange strahlen Optimismus und Lebensfreude aus – aber Vorsicht bei zu starker Sättigung.
- Beige- und Naturtöne wirken warm, weich und zugänglich – sehr beliebt im Coaching- und Lifestyle-Bereich.
Wichtig ist, dass die Farben zu dir und deinem Business passen – und nicht nur „modern“ aussehen.
Farben als Teil deines Brandings
Farben tragen deine Markenidentität. Sie erzeugen Wiedererkennbarkeit, stärken das Vertrauen und helfen, deine Positionierung zu transportieren. Wer schon einmal die Farbtöne von Nivea-Blau oder Coca-Cola-Rot gesehen hat, weiß: Farben brennen sich ein.
Wenn du schon ein Logo oder bestehendes Design hast, ist das eine gute Ausgangsbasis. Falls nicht, arbeite ich oft mit einem Moodboard oder Startseitenentwurf, um gemeinsam mit dir zu ermitteln, welche Farbrichtung zu dir passt. Dabei berücksichtige ich nicht nur die Wirkung, sondern auch technische Aspekte wie Kontraste oder Kompatibilität.
Barrierefreiheit: Farben müssen gut lesbar sein
Viele vergessen beim Design, dass nicht jeder Nutzer Farben gleich wahrnimmt. kontrastschwache Kombinationen – zum Beispiel hellgrauer Text auf weißem Grund – sehen vielleicht „zart“ aus, sind aber für viele Menschen schwer lesbar.
Einige Regeln für barrierefreie Farbgestaltung:
- Achte auf ausreichend Kontrast zwischen Text und Hintergrund (mindestens 4,5:1 bei Fließtext).
- Vermeide reine Farbcodierung für wichtige Infos (z. B. nur „Grün = weiter“, „Rot = Stopp“), da Farbenblindheit weit verbreitet ist.
- Nutze Tools wie Coolors Contrast Checker oder WebAIM Contrast Checker, um Farbkombis zu testen.
Ich achte in allen Projekten darauf, dass deine Website nicht nur gut aussieht, sondern auch funktioniert – für alle Besucher.
Das 60-30-10-Prinzip: Farbverteilung im Design
Wenn du dich fragst, wie viele Farben du überhaupt brauchst: Drei Farben reichen in der Regel völlig aus. Und genau hier kommt das 60-30-10-Prinzip ins Spiel – eine bewährte Methode aus der Designlehre:
- 60 % Hauptfarbe: dominiert, z. B. Hintergrund, große Flächen
- 30 % Sekundärfarbe: ergänzt und sorgt für Struktur, z. B. Menüs, Buttons
- 10 % Akzentfarbe: zieht Aufmerksamkeit, z. B. Call-to-Action-Buttons, Links
Mit dieser einfachen Regel vermeidest du Unruhe und erzeugst Harmonie im Layout – selbst, wenn du keine Designerfahrung hast.
Wie viele Farben sind sinnvoll?
Für die meisten Websites reichen 2 bis 4 Farben, die gut aufeinander abgestimmt sind. Wichtig ist, dass sie unterschiedliche Funktionen übernehmen können – zum Beispiel Kontrast erzeugen oder emotionale Wirkung entfalten.
Mehr Farben können schnell unruhig wirken, vor allem wenn sie nicht gezielt eingesetzt werden. Statt viele Farben zu kombinieren, ist es oft besser, mit Abstufungen einer Hauptfarbe zu arbeiten (hellere/dunklere Varianten), um Tiefe zu erzeugen.
Farbabstufungen für Hintergründe und Flächen
Neben den Hauptfarben sind auch Farbnuancen wichtig – zum Beispiel für:
- Hintergrundbereiche (z. B. helles Beige statt reinem Weiß)
- Hover-Effekte (für Buttons, Links – wenn du mit der Maus darüber gehst)
- dezentere Textbereiche wie Hinweise oder Zitate
Ich achte bei der Farbgestaltung immer darauf, dass die Website nicht zu bunt wirkt, sondern eine klare, einheitliche Linie hat. Farbverläufe oder strukturierte Farbflächen können zusätzlich Tiefe schaffen, sollten aber dosiert verwendet werden.
Mein Vorgehen in der Praxis
Bei meinen Projekten besprechen wir das Farbkonzept immer gemeinsam. Je nach Ausgangslage:
- Wenn du bereits Farben nutzt, prüfen wir, ob sie online funktionieren und ob sie für Web und Mobile optimiert sind.
- Wenn du noch keine feste Farbwelt hast, entwickle ich ein Moodboard oder mache einen ersten Entwurf, um zu sehen, was am besten zu dir passt.
So bekommst du nicht nur eine schöne, sondern auch strategisch sinnvolle Farbgestaltung, die zu deinem Angebot passt und deine Zielgruppe anspricht.
FAQ: Farben auf Websites
Kann ich einfach meine Lieblingsfarbe verwenden?
Natürlich – solange sie zur Zielgruppe und zum Angebot passt. Manche Farben, die du privat liebst, wirken online ganz anders oder sind schwer lesbar. Eine fundierte Entscheidung ist daher besser als eine rein emotionale.
Warum sind manche Farben auf dem Bildschirm anders als im Druck?
Bildschirmfarben basieren auf RGB, Druckfarben auf CMYK. Das bedeutet, dass Farben in Print und Web leicht unterschiedlich wirken können – besonders bei knalligen Tönen. Diese können im Druck flacher und blasser wirken als auf einem auf den Durchlass von Licht basierendem Bildschirm. Wir optimieren deine Websitefarben gezielt für die digitale Darstellung.
Was ist mit Farbtrends – sollte ich aktuelle Farben nutzen?
Trends können inspirieren, sollten aber nicht allein ausschlaggebend sein. Viel wichtiger ist, dass die Farben zu dir und deinem Business passen – und langfristig funktionieren.
Wie finde ich Farbkombinationen, die gut zusammenpassen?
Es gibt Online-Tools wie Coolors.co oder Adobe Color, mit denen du harmonische Paletten erstellen kannst. Noch besser: Ich helfe dir dabei, die passende Farbwelt für dein Angebot zu entwickeln – ganz ohne technisches Vorwissen.
Was mache ich, wenn ich Farben nicht gut kombinieren kann?
Genau dafür bin ich da. Du musst kein Farbprofi sein – ich zeige dir die Möglichkeiten und stimme die Farben so ab, dass du dich auf deiner Website wohlfühlst und sie professionell wirkt.
Wenn du diesen Artikel hilfreich fandest und dich gerade mit deiner Website beschäftigst: Bookmarke dir diesen Beitrag oder schick ihn weiter – und sprich mich gerne an, wenn du Fragen zur Farbgestaltung hast oder dir bei deinem Auftritt Unterstützung wünschst.