Warum sich E-Mails heute nicht mehr „einfach so“ versenden lassen
Vielleicht denkst du: „Ich will doch nur ein paar E-Mails verschicken – was soll jetzt die Aufregung?“
Aber genau hier beginnt ein riesiger, oft unterschätzter Teil moderner E-Mail-Kommunikation. Denn E-Mail-Systeme stehen unter Dauerbeschuss: Spam, Phishing, gefälschte Absenderadressen …
Und: Immer mehr Maildienste blockieren standardmäßig alles, was nicht verifiziert ist.
Wenn du also z. B. über deine Domain Mails verschickst – sei es über dein Kontaktformular, dein Newsletter-Tool, ein Webinar- oder Terminplanungs-Tool, ein Abrechnungssystem oder sogar deinen eigenen Mailserver – musst du nachweisen, dass du der echte Absender bist.
Genau dafür gibt es drei technische Helfer: SPF, DKIM und DMARC.
Was genau machen SPF, DKIM und DMARC?
Diese drei Protokolle arbeiten zusammen, um E-Mails zu authentifizieren und zu verhindern, dass andere in deinem Namen Mails versenden – ohne dein Wissen.
SPF: Legt fest, welche Mailserver E-Mails im Namen deiner Domain versenden dürfen.
DKIM: Signiert deine E-Mails digital, sodass der Empfänger sicher sein kann: Die Mail wurde nicht unterwegs manipuliert.
DMARC: Gibt an, wie der empfangende Server mit Mails umgehen soll, die SPF oder DKIM nicht bestehen – z. B. ablehnen oder als Spam markieren.
Zusammen sorgen sie für:
- bessere Zustellbarkeit
- Schutz deiner Marke
- Transparenz über den Mailverkehr
- Vermeidung von Phishing & Spoofing
SPF: Wer darf in deinem Namen senden?
SPF steht für Sender Policy Framework und ist die erste Schutzebene. Damit teilst du den Mailservern der Welt mit: „Diese Server dürfen für meine Domain E-Mails verschicken – alle anderen nicht.“
Beispiel für einen SPF-Eintrag:
v=spf1 include:_spf.strato.com ~all
Wichtig:
- Nur ein SPF-Eintrag pro Domain erlaubt! Mehrere müssen technisch korrekt zusammengeführt werden.
- Einträge wie
mx
,a
,include
,ip4
usw. geben an, welche Server erlaubt sind. - Das
~all
oder-all
am Ende gibt an, wie restriktiv du sein willst.
Typische Probleme:
- Viele Website-Tools oder Newsletter-Systeme wollen ebenfalls über deine Domain versenden – z. B. WordPress-Formulare, Mailchimp, Zoom, Calendly etc.
- Ohne SPF-Anpassung landen diese Mails nicht im Posteingang, sondern im Nirvana.
DKIM: Hat sich jemand in die Mail eingemischt?
DKIM steht für DomainKeys Identified Mail – hier wird’s kryptografisch.
Mit DKIM wird jede deiner E-Mails mit einer digitalen Signatur versehen, die im DNS deiner Domain hinterlegt ist. So kann der empfangende Mailserver prüfen: „Wurde die Nachricht unterwegs verändert? Oder kommt sie wirklich so vom Absender?“
Beispiel:
- Du richtest ein Newsletter-Tool ein (z. B. Brevo oder Klick-Tipp).
- Dieses Tool signiert deine Mails mit deinem privaten Schlüssel.
- Der öffentliche Schlüssel liegt im DNS – dort wird überprüft, ob alles passt.
Ohne DKIM fehlt der „Verifizierungsstempel“. Gerade Gmail & Co. stufen solche Mails schnell als verdächtig ein.
DMARC: Was passiert mit nicht-authentifizierten Mails?
DMARC steht für Domain-based Message Authentication, Reporting and Conformance und ist die dritte und mächtigste Schutzebene.
DMARC sorgt dafür, dass du aktiv Regeln vorgibst, wie E-Mails behandelt werden sollen, wenn SPF oder DKIM nicht bestanden werden.
Und: Du bekommst Berichte darüber, was auf deinen Domains passiert.
Typischer DMARC-Eintrag:
v=DMARC1; p=none; rua=mailto:deinname@deinedomain.de
Die Policy-Optionen im Überblick:
p=none
: Alles durchlassen, aber Berichte sammeln → ideal für den Startp=quarantine
: Verdächtige Mails in den Spamordnerp=reject
: Nicht-authentifizierte Mails werden komplett blockiert
DMARC kann außerdem tägliche Reports senden:
rua
: Aggregierte Berichte (für Überblick & Analyse)ruf
: Forensische Einzelberichte (bei Problemen & Fehlversuchen)
Beispiel:
Host: _dmarc.deinedomain.de
Typ: TXT
Value: v=DMARC1; p=none; rua=mailto:you@domain.de
Aber sei gewarnt: Das kann auch schnell nervig werden, wenn du jeden Tag diese Berichte empfängst. Es ist jedoch kein Problem, sie wieder abzustellen. Entferne dazu einfach den „rua“-Teil.
Wichtig zu wissen:
- DMARC funktioniert nur, wenn SPF oder DKIM mindestens eins erfolgreich ist.
- Für den Start reicht
p=none
, aber: Diese Einstellung ist keine Dauerlösung!
→ Ziel ist eine strenge Richtlinie wiequarantine
oderreject
, sobald alles sauber läuft.
Raucht dir schon dein Kopf? Kein Wunder! Solltest du dich damit selbst befassen? Besser nicht: Gib das lieber an Profis weiter.
Warum du das nicht selbst machen solltest
Die Einrichtung dieser Protokolle ist nichts, was man mal schnell im Backend klickt. Sie findet auf DNS-Ebene statt – das heißt: Serverzugang, technische Expertise und Fingerspitzengefühl.
Typische Stolpersteine:
- Mehrere SPF-Einträge → Mails werden blockiert, weil der Empfänger nicht eindeutig erkennen kann, wer senden darf
- Falscher oder fehlender DKIM-Schlüssel → Mails können nicht verifiziert werden und landen im Spam oder kommen gar nicht an
- Fehlende Reports bei DMARC → du merkst nicht, wenn jemand deine Domain zum Mailversand missbraucht
- Newsletter-Tools wie MailerLite, Brevo oder Mailchimp nutzen eigene Server → erfordern eine Sonderkonfiguration in deinem DNS, damit sie im Namen deiner Domain senden dürfen
- Elementor-Formulare (Plugin) versenden Mails über den Webserver deines Hosters → ohne SMTP-Einrichtung und DNS-Anpassungen (SPF, DKIM, DMARC) sehr fehleranfällig
- Einige Hoster (z. B. IONOS) setzen gar keine DMARC-Policies – andere (z. B. Strato) nur „reject“ → wenn deine DNS-Einträge nicht vorbereitet sind, kann das zur vollständigen Mail-Blockade führen
Warum es extra kompliziert ist, diese Einstellungen für Kontaktformulare richtig hinzubekommen, liest du hier: Kontaktformulare auf Websites: Hopp oder top?
Genau hier komme ich als Webdesignerin ins Spiel – und sorge dafür, dass alles stimmt.
Ich übernehme:
- die Analyse deiner E-Mail-Systeme
- die korrekte Erstellung der DNS-Einträge
- das Zusammenspiel mit Formularen, Tools, Newsletter-Systemen
- das Testing auf Zustellbarkeit
- die Monitoring-Berichte
- und die Absicherung gegen spätere Probleme
Fazit: Du brauchst diese Protokolle – und du brauchst sie richtig eingerichtet
Wenn du über deine Domain E-Mails versendest – egal ob per Kontaktformular, Kalender-Tool, Rechnungstool oder Newsletter – solltest du SPF, DKIM und DMARC eingerichtet haben.
Es geht nicht nur um bessere Zustellung, sondern um:
- Sicherheit
- Vertrauen
- Kontrolle
Und am Ende schützt du nicht nur dein Business, sondern auch deine Kontakte – vor gefälschten Mails, vor Spam, vor Missbrauch deines guten Namens.