Deinen Preis zu nennen, muss nicht hart sein
Die typische Erstgesprächs-Situation: Man stellt sich vor, plaudert, kommt dann langsam zum Abgleich von Wunsch und Machbarkeit. Alles easy bis jetzt. Doch dann der Killer:
„Und was kostet mich der Spaß?“
Du nennst deinen Preis. Danach ist IMMER eine Sekunde Pause … Die Zahl wird innerlich mit dem Gesprächsinhalt abgeglichen. Fühlt es sich immer noch gut an? Passt es immer noch zu den eigenen Vorstellungen? Bist du den Preis überhaupt wert?
Eine höchst unangenehme Situation, die du aber mit einigen Tipps gut entschärfen kannst.
1. Vor dem Gespräch
- Kenne deinen Wert: Welche Ergebnisse lieferst du – nicht nur welche Leistungen?
- Stehe hinter deinem Preis: Wenn du unsicher bist, spürt das der Kunde sofort.
- Kläre deine „rote Linie“: Bis wohin gehst du mit – und wo ist Schluss?
2. Im Gespräch
- Höre zu: Finde heraus, ob es wirklich ums Geld geht – oder ums Verständnis des Werts.
- Stelle den Nutzen klar dar: Zeige, was dein Kunde langfristig gewinnt.
- Bleib ruhig: Preisfragen sind normal, kein Angriff.
3. Optionen anbieten (statt Rabatt)
- Leistungsumfang anpassen: Weniger Features, dafür günstiger.
- Zahlungsplan vorschlagen: Ratenzahlung oder gestaffelte Modelle.
- Alternative Wege zeigen: „Wenn du aktuell nicht starten kannst, können wir mit einem kleineren Paket loslegen und später ausbauen.“
4. Selbstbewusst Grenzen setzen
- Kein Nachgeben beim Wert: Rabatt ohne Gegenleistung schwächt deine Position.
- Freundlich bleiben: „Ich verstehe, dass mein Angebot gerade nicht in dein Budget passt. Vielleicht ist der richtige Zeitpunkt einfach später.“
5. Nach dem Gespräch
- Notiere dir, wie du dich gefühlt hast – war es stimmig oder energieraubend?
- Analysiere: Lag es am Preis oder daran, dass der Kunde nicht passt?
- Behalte den Kontakt, wenn die Chemie stimmt – manchmal ist der Kunde später so weit.
Dein Preis ist Teil deiner Marke! Er sagt etwas über deine Qualität aus
Wer dich wertschätzt, akzeptiert ihn. Alle anderen dürfen gern weitersuchen.
Tu nur niemals das: Deinen Preis spontan reduzieren oder von Kunde zu Kunde neu anpassen – je nachdem, wie einfach der Kunde die Preisinfo schluckt. Du raubst dir damit jede Glaubwürdigkeit, weil du den Weg des geringsten Widerstands gehst und bei der ersten Gelegenheit – noch bevor es überhaupt zu einer Geschäftsbeziehung gekommen ist – einknickst.
Das kannst du machen, wenn du mit deinem Business noch ganz am Anfang stehst und Erfahrung oder Referenzen sammelst. Dann solltest du das offen kommunizieren. Etwa in dem Sinne: „Das Budget ist eigentlich zu gering, aber ich möchte aus Grund X und Y den Job gerne machen. Später werde ich den Preis dann aber erhöhen.“
Wenn du nach einigen Jahren in deiner Selbstständigkeit immer noch diese Schiene fährst, dann solltest du dringend die Tipps aus diesem Blogartikel beherzigen und stolz auf das sein, was du bereits geleistet hast. Das darf sich dann auch gern in deinen Preisen zeigen.