Ein Blog ist toll, aber erfordert Hingabe
Ein Blog gilt seit Jahren als wertvolles Werkzeug für SEO, Sichtbarkeit und Expertenstatus. Und ja – das kann alles stimmen. Aber: Ein Blog ist kein Selbstläufer. Er braucht Pflege, Zeit und eine klare Strategie. Deshalb ist es sinnvoll, sich diese Frage ganz bewusst zu stellen:
Brauche ich wirklich einen Blog – oder reicht eine starke Website allein?
Ich begleite seit über 15 Jahren Selbstständige und kleine Unternehmen beim Aufbau ihrer Online-Präsenz. Dabei habe ich unzählige Websites mit und ohne Blog realisiert. Von all meinen Kunden, die sich einen Blog gewünscht hatten, führen heute nur die wenigsten diesen regelmäßig weiter. Die meisten haben zwar direkt nach dem Launch ihrer Website ein paar Artikel geschrieben – aber dann nie wieder oder in zeitlich großen Abständen. Das wirkt nicht gut.
Was passiert, wenn ein Blog veraltet?
Stell dir vor, du landest selbst auf einer Website mit Blog – und der letzte Beitrag ist von 2021.
Was denkst du?
- Gibt es dieses Unternehmen überhaupt noch?
- Wirkt das professionell?
- Warum ist hier so lange nichts passiert?
- War der Blog nur Mittel zum Zweck (z. B. für Google), aber nie ernst gemeint?
Diese Fragen stellen sich auch deine Besucher. Ein veralteter oder liebloser Blog kann deiner Außenwirkung mehr schaden als nutzen. Er erweckt den Eindruck von Stillstand, Überforderung oder Desinteresse – und genau das möchtest du nicht ausstrahlen.
Wann lohnt sich ein Blog?
Ein Blog ist kein Pflichtprogramm – aber eine tolle Chance, wenn du ihn richtig einsetzt. Das bedeutet:
- Du hast regelmäßig etwas zu sagen (und weißt, was du sagen willst)
- Du möchtest Wissen teilen, nicht verstecken
- Du bist bereit, Zeit oder Budget zu investieren
- Du hast Spaß daran, Inhalte zu strukturieren und aufzubereiten
- Du denkst langfristig, nicht in Schnellschüssen
Wenn das auf dich zutrifft, kann ein Blog ein starker Baustein deiner Online-Strategie sein.
Was macht einen guten Blog aus?
Ein Blog darf gerne authentisch sein – aber nicht beliebig. Gute Blogs brauchen Substanz. Hier einige Qualitätskriterien:
- Redaktionsplan: Du planst im Voraus, was wann erscheint. Saisonale Themen, Einblicke, Tipps, Fallbeispiele.
- Mehrwert: Deine Leser sollen wirklich etwas mitnehmen – kein austauschbares „Bla bla“.
- Persönlichkeit: Zeig Haltung, Erfahrung, Einblick. Kein Copy-Paste aus dem Netz.
- Gute Texte: Verständlich, klar, mit Struktur – und natürlich fehlerfrei.
- Visuelle Qualität: Jedes Posting braucht (mindestens) ein passendes Bild – das entscheidet auch über die Wirkung in Social Media.
- Regelmäßigkeit: Ob wöchentlich oder vierteljährlich – Hauptsache: verlässlich.
- SEO-Wertigkeit: Struktur, Keywords, Meta-Angaben – aber ohne Keyword-Spamming.
Und was, wenn dir das einfach zu viel Aufwand ist?
Dann ist die klare Empfehlung: Lass es lieber. Ein halbherziger Blog hilft niemandem – dir nicht und deinen Besuchern schon gar nicht. Denn:
- Drei Blogartikel machen noch keinen Blog.
- Ein einmaliges Hochfahren bringt nichts, wenn dann über Monate oder Jahre nichts mehr passiert.
- Die Pflege eines Blogs wird oft unterschätzt – allein die Auswahl von Bildern oder das Strukturieren eines Themas braucht mehr Zeit, als man denkt.
Welche Alternativen gibt es?
Die gute Nachricht: Es gibt viele andere Wege, deine Inhalte zu teilen und gefunden zu werden:
- Starke Unterseiten mit klugen Inhalten (z. B. FAQ, Fallbeispiele, Erklärtexte)
- Gezieltes SEO in Fließtexten
- Social Media – viele meiner Kunden posten dort viel entspannter als im Blog
- Printmedien – z. B. Infoflyer, Kundenmappen, Broschüren
- Externe Unterstützung – man kann die Erstellung von Blogartikeln auch outsourcen
Braucht man einen Blog?
Nein. Aber er kann hilfreich sein – wenn du ihn ernst nimmst. Je spitzer dein Angebot und je klarer deine Zielgruppe, desto weniger „Bauchladen-Inhalte“ brauchst du. Oft reicht eine sehr gute, aufgeräumte Website mit den richtigen Informationen völlig aus.
Ein Beispiel: Ich habe eine Seite für eine Demenz-Wohngemeinschaft umgesetzt. Keine Blogartikel – und trotzdem top Google-Rankings. Warum? Weil alle wichtigen Fragen direkt auf der Website beantwortet werden: freie Plätze, Ablauf, Finanzierung, Ansprechpartner, Alltag. Mehr braucht es manchmal nicht.
Mein Fazit und Praxis-Tipp
Ein Blog ist kein Muss – aber eine wunderbare Möglichkeit, wenn du gerne schreibst, gerne Wissen teilst und einen langen Atem hast. Er funktioniert nur, wenn er gepflegt wird. Und er kostet Zeit.
Aber: Wenn du Lust hast, tiefer in Themen einzusteigen, dich als Expertin zu positionieren und regelmäßig Mehrwert zu schaffen, dann ist ein Blog Gold wert. Nur bitte: Starte ihn nicht aus Pflichtgefühl – sondern aus Überzeugung.
Wenn du dir unsicher bist, ob ein Blog als Ergänzung deines Webauftritts zu dir passt – sprich mich an. Ich helfe dir gerne dabei, eine realistische Entscheidung zu treffen.